Pfarre Helfenberg


Daten zur Pfarre Helfenberg

Kirchenpatron: Hl. Erhard
Gottesdienstzeiten: 7.30 und 9.30 Uhr
Dekanat: St. Johann am Wimberg
Seelsorgsraum: Bad Leonfelden
Zuständigkeit: Diözese Linz
Pfarrer: Kons.-Rat Mag. Engelbert Kobler, seit Sept. 2007, Weihejahr 1982

Pfarrer Mag. Kobler00Pfarrer Kons.-Rat. Mag. Engelbert Kobler


Pfarrgemeinderats-Obfrau: 

Martina Hofbauer


Die Pfarrkirche

Die ursprüngliche Kirche soll bei der alten Linde (heute Kriegerdenkmal) gelegen sein. Darauf scheinen Funde hinzuweisen, die 1920 beim Straßenbau zum Helfenberger Schloss gemacht wurden. Man fand die Umrisse einer kleinen Kapelle. Vielleicht stand dort das alte Schloss und in dessen Schutz die Kirche.

Das jetzige Gotteshaus liegt im Ortszentrum am Ufer der Steinernen Mühl. Es war ursprünglich im gotischen Stil (vermutlich 1450) erbaut. Der gotische Turmeingang, das spätgotische Hauptportal und der Vorderteil der Kirche zeugen dafür. Kirchenpatron ist St. Erhard, Bischof von Regensburg.

Da sich das Kirchlein des Hl. Erhard als zu klein erwies, fasste Pfarrer Franz Caesar den Plan, das Gotteshaus zu einer geräumigen Pfarrkirche umzubauen. Bauherr war die Herrschaft Pürnstein, damals im Besitze des Hochstiftes Passau, vertreten durch den Pfleger von Pürnstein und Helfenberg, Wolf Karl Moser von Anwalding. Die Bauaufsicht hatte der Pfarrer zusammen mit dem Schulmeister. Baumeister war der Stadtmaurermeister von Linz, Johann Michael Prunner.
Die Pfarrbewohner mussten mit ihren Fuhrwerken Robotarbeit – Spanndienste für die Erhardikirche – leisten. So mussten vom Ziegelstadel in Ahorn 54.850 Mauerziegeln, aus dem Vorwald 139 Stämme Bauholz und für das Dach 36.700 Schindel beigebracht werden. Der Kalk wurde aus Tirol auf Zillen nach Obermühl gebracht und mit Fuhrwerken über Neufelden und St. Peter nach Helfenberg transportiert. Die Pfosten, Bretter und Läden lieferten Matthias Past von der Waldmühle, Andreas Scheucher von der Hintermühle, Melchior Kitzmüller von der Hofmühle, Simon Kitzberger von der Fauxmühle und Thomas Reingruber von der Kitzmühle.
1712 begannen die Bauarbeiten. Der gotische Innenteil der Kirche wurde abgerissen und durch ein Rundbogengewölbe ersetzt. Die Außenmauern wurden zum Großteil neu gebaut und auch ein neuer Dachstuhl aufgesetzt. Ein Musikchor mit Aufgang wurde neu errichtet. Die Kirche erhielt einen Holzboden und neue Bänke.
Im Sommer 1717 war das neue Gotteshaus fertig und mit renovierten Altären und einer neuen Orgel eingerichtet. Aus dem Jahre 1714 stammen die Statuen der vier lateinischen Kirchenväter, welche Philipp Rambler aus Freistadt lieferte. Es sind dies die Heiligen Augustinus, Ambrosius, Hieronymus und Gregor d. Gr.. 1909 wurde der barocke Hochaltar entfernt und der heutige Altar aufgestellt. Die barocken Statuen der Kirchenväter wanderten auf den Dachboden und verfielen. Pfarrer Matthäus Anzengruber ließ sie renovieren und 1957 wieder in der Kirche aufstellen. Leider ist uns nicht berichtet, wann die neue Kirche eingeweiht wurde. Sicher war der Tag der Kirchenweihe der feierliche Abschluss des größten und bedeutungsvollsten Umbaues, den unsere Pfarrkirche seit den Tagen ihrer Erbauung erlebt hatte.
Der Friedhof, der früher um die Kirche angelegt war, wurde im Jahre 1821 an der jetzigen Stelle jenseits der Steinernen Mühl errichtet und 1831 und 1857 erweitert.
Zwei Reliefgrabplatten aus Marmor befinden sich in der Kirche, links und rechts vom Hochaltar. An der linken Seite ist die Ruhestätte des Herrn Hans Christoph von Ödt, gestorben 1630. Die Darstellung zeigt eine überlebensgroße, prächtige Renaissancefigur, auf einem Löwen stehend. Auf der rechten Seite ruht ein Jüngling. Sein Grabstein zeigt einen Kranz vom Schallenberger, Freiherrn auf Luftenberg,  der römisch-kaiserlichen Majestät bestellter Cornet des löblichen Schellhardischen Regiments, welcher "geboren den 23. Januari 1648 und gestorben den 29. Novembris 1670. Jahres, seines Alters 22 Jahre, 10 Monate und 8 Tage, dem Gott der Allmächtige an jenem großen Tage eine fröhliche und selige Auferstehung verleihen wolle. Amen."
1956 wurden umfangreiche Außenrenovierungsarbeiten an der Pfarrkirche durchgeführt: Neugestaltung der Außenfassade und des Turmes mit Einfärbeln des Verputzes, Neueindeckung des Turmdaches und Renovieren des Turmkreuzes.
Im Pfarrarchiv liegt ein Plan aus dem Jahre 1907, der eine Kirchenerweiterung vorsieht. Ein Zeichen, dass damals schon Raummangel herrschte. Jahrzehnte sollte ins Land gehen, bis es zu einer Vergrößerung des Gotteshauses kam.
Am 14. September 1976 beschloss der Pfarrgemeinderat die Errichtung eines Anbaues und die Innen- und Außenrenovierung der Kirche. Nach gründlicher Planung durch den Freistädter Architekten Anton Zemann mit Genehmigung des Kunstrates des Diözese und des Bundesdenkmalamtes wurde am 19. September 1977 mit den Abbrucharbeiten begonnen. Nach einer Bauzeit von rund drei Jahren konnten sich das umgebaute und renovierte Gotteshaus im neuen Kleid präsentieren.
Die Bauaufsicht hatte neben dem Architekten, Pfarrer Wilhelm Wolkerstorfer, welcher schon auf eine umfangreiche Bautätigkeit (Pfarrhof und Pfarrheim) zurückblicken konnte. Ihm zur Seite stand mit einer reichen Erfahrung und vielen guten Ideen Tischlermeister Konrad Traxler aus Helfenberg.
Das Kirchenschiff war schon 1976 neu eingedeckt worden. An der Nordseite wurde ein Anbau mit 170 m2 Bodenfläche errichtet und wie der Turm mit Kupferblech eingedeckt. Die Kirche erhielt neue Fenster mit den alten Butzenscheiben, eine elektrische Fußbodenheizung einen Fußboden aus Jura-Marmor, einen Volksaltar, eine neu installierte Licht- und Lautsprecheranlage sowie neue Bänke. Die alte Musikempore und die Orgel wurden abgerissen. Von der Empore, die leicht ansteigt, sieht man von jedem Sitz den Altar. Mit den Farben Gelb und Weiß wurde eine freundliche Atmosphäre im ganzen Raum erzielt. Der alte Hochaltar mit der Darstellung des Kirchenpatrons, des Hl. Erhard bei der Taufe der Hl. Ottilie, blieb über Wunsch der Pfarrbevölkerung erhalten.
Von den Außenmauern und dem Turm wurde der schadhafte alte Verputz abgeschlagen und alles Gemäuer ausgebessert und frisch gefärbt. Auch das Turmkreuz wurde vergoldet und ein elektrisches Uhrwerk mit drei neuen Zifferblättern installiert. Während des Umbaues der Kirche wurden die Gottesdienste im Pfarrheim gefeiert.
Am 5. Oktober 1980 weihte Diözesanbischof Dr. Franz Zauner den Volksaltar und schloss damit symbolisch das gelungene Werk ab. Die Gesamtkosten betrugen etwa 6,5 Millionen Schilling, was zu dieser Zeit einem Wert von rund sechs modernen Einfamilienhäusern entsprach. Die Diözesanfinanzkammer Linz leistete die Hälfte der Kosten, die andere Hälfte brachte die Pfarrbevölkerung auf. 


Die Glocken

               Vor dem ersten Weltkrieg hingen 4 Glocken im Turm:        

       

- die Elfer-Glocke mit 479 kg aus 1706
- die Zwölfer-Glocke oder Marienglocke mit 260 kg aus 1500
- die Sterbe-Glocke mit 132 kg aus 1835
- die Wandlungs-Glocke mit 128 kg aus 1771
 
Am 23. April 1917 wurden die Elfer-Glocke, die Wandlungs-Glocke und am 15. Februar 1918 auch die Sterbe-Glocke abgenommen und für Kriegszwecke eingeschmolzen. Nur die Zwölfer-Glocke überlebte beide Weltkriege. Sie kam 1956 in die Waldkapelle, da für die Pfarrkirche ein vollkommen neues Geläut angeschafft wurde. 

       

               1925 wurden 3 neue Glocken aufgezogen:        

       

- die Elferin- od. Erhardi-Glocke mit 480 kg
- die Wandlungs- od. Floriani-Glocke mit 115 kg
- die Sterbe-Glocke mit 73 kg
 
Wieder raubte im März 1942 der Krieg alle Glocken bis auf die alte Marienglocke.

       

               Im Jahre 1956 wurden das gegenwärtige Geläute für unsere Pfarrkirche erhalten:        

       

- die Erhardi-Glocke mit 480 kg im Ton gis
- die Marien-Glocke mit 313 kg im Ton h
- die Floriani-Glocke mit 203 kg im Ton cis
- die Sterbe-Glocke mit 128 kg im Ton e

Die genannten Glocken wurden am 26. Juni 1956 von der OÖ. Glocken- und Metallgießerei in St. Florian bei Linz gegossen. Sie kosteten 49.680 Schilling. Dieser Betrag wurde von der Pfarrbevölkerung aufgebracht.
Am 16. September 1956 weihte der Helfenberger Priester Prälat Franz Vieböck das Geläute. Seither laden die Glocken zum Gottesdienst und künden mit ihrem Klang „was unten tief dem Erdensohne das wechselnde Verhängnis bringt“
(Schiller: Lied von der Glocke).


Der Pfarrhof

Der Pfarrhof stand wohl immer schon an der heutigen Stelle. Er wurde, wie der Ort selbst, oft durch Überschwemmungen beschädigt. So wird uns berichtet, dass der Ort im Jahre 1827 64 Häuser und 408 Einwohner gehabt habe.
„Das Dorf wird oft unter Wasser gesetzt“. Seit 1605 öfter umgebaut, wurde er, wie das nebenstehende Schulhaus (heute Sängerhaus, Rohrbacher Str. 5) am 20. September 1829 ein Raub der Flammen. Die Brandursache blieb ungeklärt. Sicher sind damals wertvolle Schriften verbrannt, die Matriken konnten gerettet werden.
Zum Pfarrhof gehörten einige Wiesen und Äcker (10,5 Joch), doch war die Landwirtschaft im Vergleich zu anderen Pfarren unbedeutend (1885: Stallungen für 3 Kühe, 2 Pferde und 4 Schweine).
Bei Errichtung der Fabrik 1840 wurde ein Teil des Pfarrhofgartens an die Firma Simonetta verkauft. Der Sturm im Jahre 1929 richtete auch am Pfarrhof beträchtlichen Schaden an. Seit 1928 sind die Gründe verpachtet. Die Wirtschaftsgebäude verfielen und wurden 1949  abgetragen. An ihrer Stelle kam 1950 eine Holzhütte. 

       

Erst 1957 erhielt der Pfarrhof zwei WC. Doch blieb das Haus feucht, unmodern und entsprach nicht mehr den Gegebenheiten einer zeitgemäßen Pfarrführung, so wurde im Mai 1966 der Auftrag für die Planungsarbeiten zum Um- oder Neubau eines Pfarrhofes erteilt. Nach langwierigen Beratungen entschloss man sich, den alten Pfarrhof abzureißen und Pfarrhof mit Pfarrheim neu zu errichten. So setzte sich letztlich die Vernunft gegen den heftigen Widerstand einiger Schreier durch und führte zu einer Lösung, die nach Vollendung des Bauvorhabens alle Pfarrangehörigen zufrieden stellte. Im März 1968 genehmigte das Bischöfliche   Ordinariat das Projekt und schon im Juni begannen die Abbrucharbeiten. Pfarrer, Kaplan und Wirtschafterin übersiedelten in den  ehemaligen Kindergarten, Helfenberg 71. Die Bauarbeiten wurden am 29. Juli begonnen und von der Baufirma Ing. Otto Simader aus Oberneukirchen durchgeführt. Im Herbst 1968 konnte der Rohbau vollendet werden. Im folgenden Jahr wurden die Bauarbeiten fortgeführt und noch vor Allerheiligen wurde der neue Pfarrhof bezogen. Das Pfarrheim war zu Weihnachten fertig.   
 
Lassen wir den Chronisten berichten: 
„Am Sonntag, 31. Mai 1970 wurde das neue Pfarrheim und der Pfarrhof von Herrn Prälat Vieböck gesegnet. Um 14:00 Uhr wurde in der Kirche aus diesem Anlass eine feierliche Maiandacht gehalten, bei welcher Herr Prälat Vieböck über die Vollendung dieses großen Bauprojektes der Pfarre sprach. Durch die ungünstige Witterung bedingt, musste die Festveranstaltung im Pfarrheim-Saal abgehalten werden. Der Pfarrer begrüßte alle Ehrengäste, gab einen Bauüberblick von den ersten Plänen an, ein Pfarrheim zu bauen, welche schon unter seinem Vorgänger Pfarrer Anzengruber erwogen wurden. Er dankte dem Bischöflichen Ordinariat (Diözesanfinanzkammer), den am Bau beteiligten Firmen, den Handwerksleuten und Arbeitern, insbesondere Herrn Architekt Zemann, Freistadt, für die Planung – eine moderne, sachliche, praktische und zeitlose Linie. Er dankte auch allen, welche durch ihre Spenden und ihre Robotarbeit den Bau ermöglichten. Kirchenchor, Musikkapelle und Mädchenjungschar umrahmten mit ihren Darbietungen die Feier. Der Pfarrer möchte zum Abschluss und zur Weihe des Hauses ein ehrliches DEO GRATIAS sagen.“

Gerade die letzen Worte lassen die große Erleichterung des Pfarrherren spüren über den erfolgreichen Abschluss des Neubaues, welcher S 2.730.000,- kostete, was zu dieser Zeit einem Wert von etwa 4 Einfamilienhäusern entsprach.  


Pfarrer-Chronik seit 1534

 1534                  Vikar Thomas                                           bis 1750               Johann Georg Pichlmeier

1567                   Vikar Michael Säumer                            1750-1762           Johann Josef Köbl

1588                   Mathias Säumer                                      1763- ?                 Kastner

                            Mathias Dietmar                                      1764-1779           Johann G. Westermeier

                            (ein Lutheraner)                                       1779-1788           Franz X. Kiblböck

1591                   Wolfgang Faber                                      1788-1797           Dr. Josef Wagner

1599                   Wolfgang Kobler                                    1798-1803           Franz de Paula Panbauer

1601                   Hans Sexlinger                                         1803-1811           Johann Nep. Zöserl

?                          Jakob Bronn                                             1811-1823           Johann Eckerstorfer

1612                   Sigmund Hofmann                                  1823-1834           Franz Zach

1630                   Martin Cursor                                          1834-1838           Franz Hubmer

1641                   Michael Sailer                                          1838-1854           Franz Anderl

1642                   Wolfgang Rainer                                     1855-1867           Franz Schaaf

1643                   Simon Gartner                                          1867-1882           Leonard Schilcher

1645                   Bartholomäus Werner                            1883-1896           Franz Xaver Pröll

1648                   Jakob Müller                                            1896-1900           Leopold Holzinger

?                          B. Chr. Strauß                                          1900-1905           Franz Scherbaum

1654                   Michael Sexstain                                     1905-1919           Johann Baumgartner

1655                   Leonardus Winkler                                 1919-1921           Anton Lehner

1661                   Abraham Mayr                                        1921-1928           Anton Haberkorn

1670-1700        Martin Reimoser                                      1928-1947           Ludwig Holzmann

1701-1716         Franz Caesac                                            1948-1960           Matthäus Anzengruber

1716- ?               Sebastian J. Albrecht                             1960-1994           Wilhelm Wolkerstorfer

bis 1723             Wolfgang Theres                                    1995-2007           Mag. Johann Greinegger

bis 1737             Stefan Eggenfellner                                seit Sept. 2007    Mag. Engelbert Kobler

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4184 Helfenberg
Telefon+43 7216 6230
E-Mail-Adressepfarre.helfenberg@dioezese-linz.at
Webhttps://www.dioezese-linz.at/helfenberg

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